Historie

Vorwort

Sämtliche Einzelheiten aus meinem Lebenslauf würde sicher den Rahmen dieser Seite sprengen - ich müsste wohl ein Buch schreiben.

Beschränken wir das also auf die Autos, die ich bislang besessen habe. Soviel im Voraus: Wenn ich sie alle behalten hätte, wäre ich heute sicher millionenschwer...

... ohne Führerschein

Als ich 3 Jahre alt war, bekam ich zu Weihnachten einen, über Kabelfernbedienung steuerbaren Mercedes 220 SE/b in Weinrot. Kurz nachdem die Batterien eingesetzt waren, konnte ich - mit dem Batterieteil in der Hand - am Lenkrad drehen, welches dort befestigt war. Ich kann mich noch genau an das Fahrzeug erinnern, ca. 30 cm lang und 2 rote Knöpfe auf der Kabel-Fernbedienung ließen den Wagen vorwärts und rückwärts fahren. Toll !!

Im Jahr darauf gab es ein Fahrrad und ich konnte meinen Roller ausmustern,. Als ich 13 war war ich neidisch auf diejenigen, die in unserem kleinen Ort knatternd auf Mofas unterwegs waren und mit Trick 17 (über Oma) habe ich mir so ein Ding besorgen können. Oma behauptete meinen Eltern gegenüber, es sei ihr Fahrgerät, aber wenn ich von der Schule kam - die Eltern waren auf der Arbeit - drehte ich die Runden damit.

Im Alter von 14 Jahren ergab es sich, dass ich für mein erspartes Taschengeld einen alten Fiat 660 erstehen konnte (ich glaube, ich habe damals 50 DM bezahlt). Ab diesem Tag musste ich nicht mehr im Regen zur Schule gehen - nein, der Herr fuhr mit dem Fiat. Das Ganze ging solange gut, bis mein Vater eines Tages vom Pilze sammeln zurück kam und voller Unverständnis erklärte, dass im Wald einer einen Fiat abgestellt habe , den er jetzt der Polizei melden wolle. Ich musste ihm also etwas beichten .... Die Tracht Prügel, die er mir verpasste, spüre ich heute noch. Natürlich wurde der Fiat von Vater konfisziert und ich musste meinen Wagen beim nicht weit entfernten Schrottplatz abliefern.

Bei dieser Gelegenheit machte ich Bekanntschaft mit dem etwa gleichaltrigen Sohn des Schrottlers und wir wurden Freunde - trafen uns regelmäßig nach den Hausaufgaben ... und wozu? Klar, zum Fahren ... alle Autos, die auf den Schrottplatz abgestellt wurden, testeten wir auf Herz und Nieren, fuhren damit über Wald und Wiesen und verheizten so manche alte Karre in der angrenzenden, verlassenen Kiesgrube. Wir waren inzwischen 16 Jahre und hatten Autos, mit denen wir abends in die Disco fuhren und wir hatten nie Probleme mit dem Einlass - schließlich waren wir ja mit dem Auto gekommen. Zu der damaligen Zeit (1973) waren ausgediente Nummernschilder an den Fahrzeugen angebracht und die ortsansässigen Polizeibeamten kannten uns 2 Chaoten. Alleine schon deshalb, weil wir beide mit 16 schon mal den Abschleppwagen fuhren, den die Polizei nach Unfällen angefordert hat... man hat uns "geduldet" - heute undenkbar.

Noch nicht 18 Jahre alt, fuhr ich mit meinem hergerichteten Audi 100 zur Fahrschule und schrieb mich dort ein. Das Ziel: Endlich Führerschein... Der Fahrschulbesitzer war sprachlos, als ich den Audi in seinem Hof abstellte und nach den Regularien fragte. Damals noch möglich: Nach 3 Fahrstunden attestierte er mir eine gewisse Professionalität, der Prüfer am Prüfungstermin meinte nach 15 Minuten Fahrt und anschließender Theorie: Schluss mit Schwarzfahren - hier ist der Schein... Kosten, 280 DM.

Der Fahrlehrer hatte sein Wissen zum Thema "Schwarzfahren" aus dem Verkehrsregister, denn ich hatte Anfang 17 einen ausgedehnten Trip nach Frankreich unternommen und wurde dort nach 8000 km Fahrt leider von den Franzosen erwischt. Die anschließende Verhandlung in Deutschland endete mit einer Verwarnung, einen Kleinbetrag, zu zahlen an die eben gegründete Björn Steiger Stiftung sowie ein paar Sozialstunden an meiner Schule - das ging also glimpflich ab.

Was ich bislang nicht erwähnte: Als Nebenerwerb fuhr ich einen 608er LKW (lang) und war dafür verantwortlich, Gerüstmaterial und Farbeimer zu Renovierungskolonnen zu fahren - im Umkreis von 100 km. Der damalige Chef dieser Firma wusste, dass ich keinen Führerschein habe, meinte aber: Wenn was ist ... Du hast mir einen gezeigt... Egal, die Bezahlung war gut. Der Arbeitstag endete damit nicht, vielmehr begann sozusagen die 2. Schicht: Abends, nachdem ich den LKW abgestellt hatte, duschen, umziehen (Anzug) und dann den Mercedes 300SEL 6,3l vom Chef gefahren - er auf dem Rücksitz (auch die Bezahlung dafür war sehr gut). Wenn ich Chef dann zu Hause abgeliefert hatte, durfte ich den 6,3L Boliden mit nach Hause nehmen ... cool - wer fährt schon im dicken Benz im Alter von 17 Jahren.

Ab jetzt mit Führerschein

Den Lappen in der Tasche zu haben, beruhigte mich sehr. Ich unternahm gleichmal mit meinen italienischen Kumpel einen Trip im seine Heimat zu seinen Eltern in Süd-Italien. Da er einen LKW für seinen Vater gekauft hatte, der ihn in Italien bei der Ernte helfen sollte, fuhr ich den Fiat 850 meines Kumpels. Anfangs noch hinter dem LKW her, beschloss ich beim nächsten Tankstop nicht mehr im Convoy weiter zu fahren, sondern wir wollten uns bei seinen Eltern treffen .... Da ich das "schneller" Fahrzeug hatte, bog ich in Turin von der Autobahn ab, um ein wenig Sideseeing zu machen. Prompt komme ich in eine Polizeikontrolle und die sehr unfreundlichen Carabinieris sperrten mich erst einmal Hinter Gitter - ich spreche keine italienisch und wusste somit auch nicht, was ich verbrochen hatte. 12 Stunden später weckte man mich in der Nacht auf - ich durfte meine Strohunterlage auf dem Betonklotz im Knast verlassen, bekam etwas zu essen und ein Dolmetscher erklärte mir, dass mein italienischstämmiger Fiat offensichtlich zwar nicht gestohlen ist, ich jedoch ohne Versicherungsschutz unterwegs sei. Kurzum, ich musste Versicherungsmarken kaufen, in die Fiat-Frontscheibe kleben und - was viel schlimmer war - ich musste Italien auf dem direkten Weg zurück nach Deutschland verlassen. Der Fiat kam also nie in Süd-Italien an und nachdem das nach ein paar Wochen geklärt war (Handy gab es noch nicht) wusste mein Freund auch Bescheid. Mein Fazit: Nie mehr nach Italien.

Später wurde ich ruhiger, kaufte einen VW und begann damit eine Karriere als "unfallfreier Autofahrer" (zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits weit über 200.000 km auf Deutschlands Straßen mit den unterschiedlichsten Gefährten (PKW. Luxuskarossen, LKW, Motorrad) zurück gelegt.

Beim Bund vervollständigte ich meine Führerscheinsammlung um den LKW Führerschein und einen Panzerführerschein für den Kampfpanzer Leopard.

Als ich eine Taxiunternehmerin heiratete - ich war gerade 20 Jahre alt - kam der Personenbeförderungsschein dazu und als ich später (siehe Liste) einen Porsche 964 RS leisten konnte, war klar: ich brauchte eine Rennlizenz. Gesagt, getan... und viel Spaß auf allen Rennstrecken Europas gehabt.

Bis heute mit nunmehr 62 Jahren dürfte ich 2 Millionen Kilometer gefahren sein ... toi, toi, toi, immer noch unfallfrei und ich mag nicht aufhören zu fahren. Es graust mir jetzt schon, wenn ich mir vorstelle, dass ich im Auto sitze und irgendeine Software will mich selbständig fahren.

Nun schauen wir mal, ob ich alle Autos noch zusammen bekomme...

Fahrzeugliste chronoligisch

lfd. Nr.

Marke

Typ

Ausführung

Farbe

Anschaffung

1

Fiat

660

NSU Jagst

rot

1972

2

Honda

Motorrad

450

rot

1973

3

Renault

R4

3-Gang

blau

1974

4

VW

Käfer

ovalfenster

grün

1975

5

Audi

100

Limousine

weiss

1975

6

Fiat

850

weiss

1975

7

Mecedes

250 SE

W108

weiss

1975

8

Renault

R16

grün

1976

9

Peugeot

404

grün

1976

10

BMW

1502

blau

1977

11

BMW

2000 CS

Teilegewinn.

silber

1977

12

BMW

2000 CS

weiß

1977

13

Fiat

130

Limousine

silber

 
14

BMW

1602

weiß

1977

15

Porsche

911 E

Targa 2,4l

blau

1978

16

BMW

2002tii

gelb

1978

17

Mercedes

250

Strich 8

blau

1978

18

BMW

318

orange

1979

19

BMW

528i

schwarz

1979

20

Mercedes

200

Strich 8

weiß

1979

21

Renault

R5

TL

schwarz

1980

22

Renault

R5

TS

rot

1980

23

Mercedes

350 SE

W116

grün

1980

24

Audi

100

Avant

bronze

1981

25

VW

1302

orange

1981

26

VW

Golf 1

schwarz

1982

27

VW

Golf 3

schwarz

1983

28

Mercedes

220D

W 123

Taxi

1984

29

Mercedes

280 SE

W126

hellblau

1987

30

Mercedes

500 SEC

W126

blau

1989

31

Mercedes

560 SEL

W126

schwarz

1991

32

Porsche

911 RS

964

silber

1992

33

Audi

100

C4 2,3

blau

1992

34

Mercedes

200 E

W124

schwarz

1994

35

BMW

325i

Cabriolet

blau

1994

36

Mercedes

E280

W210

silber

1996

37

Fiat

Barcetta

Cabriolet

blau

1997

38

Mercedes

E420

W210

blau

1998

39

Renault

19

TL

rot

1999

40

Honda

Shadow

650

grün

1999

41

BMW

320

Coupe

blau

2001

42

VW

Passat

5T

blau

2003

43

Audi

A3

1,6

blau

2004

44

Audi

A3

Sportsback 2,0 Diesel

grau

2004

45

Audi

A3

1,4 TFSI

weiss

2006

46

Audi

A3

Sportsback 2,0 TFSI

rot

2007

47

Audi

A3 Sportline

Limousine 2,0 TFSI

weiss

2010

48

Audi

S3 Sportline

Limousine

schwarz

2017

49

Kymco

Motorroller

125

rot

2007

50

Honda

Motorroller

125

silber

2010

51

Mercedes

230 E

W124

distel

2012

52

Mercedes

200

W124

distel

2012

53

Mercedes

200 E

W124

silber

2013

54

Mercedes

300E 24V

W124

blau

2013

55

Mercedes

220 E

W124

rot

2015

56

Audi

A6 Sportline

Kombi, 4,2 V8

blau

2014

57

Mercedes

400 E

W124

schwarz

2015

58

Skoda

Fabia

1,2

blau

2016

59

Mercedes

E200 Kombi

W211

schwarz

2016

60

Hyundai

Gaetz

gold

2015

61

Mercedes

260 E

W124

silber

2017

62

Opel

Corsa C

1,2

silber

2017

63

Opel

Corsa D

1,2

silber

2017

64

Mercedes

260E

W124

schwarz

2019

65

Mercedes

400E

W124

schwarz

2020

66

Mercedes

S500

W221

smaragtschwarz

2021

           
           
           
           
           
           

Allgemein

Natürlich habe ich für "Autos" immer schon Geld ausgegeben. Wie viel das war, kann ich nicht rekonstruieren.

Leider war die Kasse immer knapp und ich war oft in der Situation, improvisieren zu müssen. Da wurde schon mal der verrostete Scheibenrahmen des R5 mit Schnellbeton ausgegossen. Der Vater meines Kumpels (der mit dem Schrottplatz) hatte die Angewohnheit, alle diejenigen, die nicht bei 3 auf dem Baum waren zur Arbeit heranzuziehen. Motto: Hey, komm mal her, bau mal den Motor hier aus ... dann hat er mir im Schnelldurchgang erklärt, worauf es ankam und kontrollieret später die Arbeit. Wenn er gut drauf war, erklärte er auch Dinge, sodass ich lernte, wie ein Motor funktioniert, wie man die Zündung einstellt und wie man eine Lagerschaden beheben kann....

Im Berufsleben war ich "Kaufmann" - trug Anzüge und hatte so gar nichts mit Motoren zu tun. Meine Leidenschaft zum Schrauben blieb also auf dem Hobby-Niveau, führte aber dazu, dass ich ein Fahrzeug nach 5 Minuten Begutachtung und 3 minütiger Probefahrt beurteilen konnte (und ich habe mich nur ganz selten getäuscht).

Später, nachdem die harte Arbeit es erlaubte, dass ich mir einen Porsche 964RS kaufen konnte und die Rennlizenz machte, konzentrierte ich mich aufs Fahren - weniger auf das Reparieren. Aber auch am Porsche mussten nach 3 Rennen die Bremsscheiben gewechselt oder das Fahrwerk optimiert werden. Natürlich war ich beim Schrauben dabei ...

Heute - die Augen haben etwas nachgelassen - habe ich mich von den Rennstrecken zurückgezogen. Bevor die Freizeit in irgendwelchen Besichtigungstouren kultureller Stätten mündet - so dachte ich mir - sei es besser, wieder ein wenig Technik zu haben, an der man schrauben kann. Das war der Augenblick, wo ich die 124er Serie von Mercedes zu meinem "Steckenpferd" erklärte ...

Während heute für junge Leute ein Auto etwas ist, was man nicht unbedingt braucht und andere ihre Kisten im Leasing fahren, schätze ich meine 124er um so mehr. Solide, funktional, zuverlässig und robust.... und wenn mein Nachbar mal wieder in die Werkstatt gefahren werden muss, weil seine neuwertige Büchse mit irgendwelchen Steuergeräte-Problemen ausgefallen ist, dann darf der mal in einen vernünftigen Auto unterwegs sein - ein 124er ...

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